PANORAMA ROUTE - PART I
BLYDE RIVER CANYON, BOURKE'S LUCK POTHOLES & GOD'S WINDOW
Panorama Route
Im Anschluss an Jessica machen wir uns auf den Weg zum Blyde River Canyon, dem drittgrößten Canyon der Welt. Allein die Fahrt auf der Panorama Route durch die Berge hat es in sich: Über den Abel Erasmus Pass geht es für uns zuerst mit einer Wahnsinns-Kulisse aus steinigen Felswänden hinauf auf die Steilstufe, vorbei an unfassbar grünen Wäldern und ein Blick auf die weiten Flächen des Lovwelds. Durch seine grüne subtropische Vegetation gilt der Blyde River Canyon auch als der größte ‘grüne’ Canyon der Welt.
Die Panorama Route erstreckt sich in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga entlang der R532 über den Blyde River Canyon bis hinunter zum Örtchen Graskop. An der Strecke gibt es diverse Aussichtspunkte und Attraktionen, welche man besuchen kann. Angefangen von den Three Rondavels, God’s Window, Bourke’s Luck Potholes und kleinen Örtchen wie Graskop, Ohrigstad und Pilgrims Rest. Auf unserem Roadtrip haben wir um den Blyde River Canyon nur einen Teil der Route gesehen und nicht bei allen einzelnen Punkten Halt gemacht. Die anderen Spots holen wir vielleicht auf einer weiteren Reise nach. Für jedes der folgenden Wahrzeichen wird übrigens ein kleines Eintrittsgeld verlangt, was meistens zwischen 10-50 Rand pro Person liegt und direkt bei der Einfahrt bezahlt werden muss.
Three Rondavels
Zuerst geht es für uns zu den berühmten Three Rondavels. Sie haben ihren Namen durch ihre Form erhalten, welche an die typischen afrikanischen Rundhütten (Rondavels) erinnert. Manchmal werden sie aber auch die Three Sisters genannt. Hierüber haben wir zuhause schon sehr viel Positives gelesen und entsprechend hoch sind unsere Erwartungen.
Wir suchen uns einen Parkplatz, gehen einige Meter und schon stehen wir direkt am Rand des Canyons. Direkt an der Klippe. Die Aussicht ist einfach nur überwältigend. Vor uns liegt eine bis zu 800 Meter tiefe Schlucht und mittendrin, 3 runde ‚Hügel‘. Die Three Rondavels. Am Ende des Canyons ein Blick in das weite Lowveld. Der kühle Wind weht uns durch die Haare und wir stehen fast schon in Ehrfurcht an der Kante des Abgrunds und staunen über dieses Wunder der Natur. Wir verbringen hier einige Zeit und klettern immer weiter über die Steine, um die Three Rondavels jedesmal wieder neu und aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zwischendurch setzen wir uns auf die zerklüfteten Felsen und geniessen einfach die Aussicht. Diese Felsformationen sind, nach dem Tafelberg, übrigens die zweithäufigste besuchte Naturattraktion in Südafrika – stellt euch also auf eine Menge anderer Touristen ein.
Obwohl es bei unserem Besuch leicht bewölkt und windig ist, werden unsere Erwartungen aber nicht enttäuscht. Auch mit ein paar Wolken sind die Rondavels eine wahnsinnig imposante Erscheinung und somit ein absolutes Must-See am Blyde River Canyon.
Bourke’s Luck Potholes
Next Stop, Bourke’s Luck Potholes – ebenfalls ein wunderschönes Naturspektakel am Blyde River Canyon. Ein kleiner Rundweg leitet die Besucher durch das Gelände, das wirklich viel zu bieten hat. Über zahlreiche kleine Brücke überquert man den Canyon und hat von überall einen wunderbaren Ausblick auf die Potholes und die Umgebung. Absolut einzigartig und sehenswert. Nach den tiefen Schluchten mit immer wieder kleineren Wasserfällen kommen wir schließlich in den flacheren Bereich. Hier kann man sogar abseits des Weges über die Potholes laufen und diese auf eigene Faust erkunden. Das Ganze ist aber mitunter eine ziemlich rutschige Angelegenheit, also besser vorsichtig sein.
Wenn nicht so viele andere Menschen da wären, hätten wir auch noch schönere Fotos machen können. So sind entweder wir ständig im Bild anderer oder umgekehrt… Deshalb gilt auch hier der immer gleiche Tipp: Besser früh morgens da sein, bevor die Reisebusse voller Touristen ankommen. Die Potholes entstanden übrigens durch Kieselgestein, die durch die Wasserstrudel hin und her gewirbelt werden und dabei das Gestein abtragen.
God’s Window
Angekommen am Parkplatz führen uns einige Stufen zu einem Rundwegen mit unterschiedlichen Aussichtsplattformen. Der Blick in das Lowveld ist wunderschön, bei gutem Wetter und klarer Sicht hat man hier sogar einen Ausblick bis hin zum Krüger Nationalpark. Aber wir müssen an dieser Stelle zugeben, nach den Three Rondavels und dem Blick dort sind wir nur noch schwer zu beeindrucken… auch wenn der Ausblick in das gut 700 m tiefer liegenden Lowveld von vielen als einer der besten Spots an der Panorama Route beschrieben wird.
Über weitere Stufen geht es in ein Art Mini-Jungle, was wirklich schön wäre und sicher auch sehr friedvoll, wenn sich auf diesem schmalen Weg nicht ständig Busladungen voll Menschen an uns vorbei drücken würden. Damit sind die Idylle und die subtropischen Jungle Vibes dahin. Wie fast überall an den typischen Touristenorten gibt es auch hier schlaue kleine Äffchen, die euch Essen aus der Hand und Sonnenbrillen vom Kopf stibitzen – also Vorsicht, passt gut auf eure Sachen auf und legt lieber keine Kamera oder Ähnliches neben euch ab, wenn auch nur für eine Sekunde… Die Sachen sind schneller Weg als ihr reagieren könnt.
Vielleicht liegt es an den oben beschriebenen Touristen, oder einfach daran, dass wir uns nach den vielen positiven Beschreibungen mehr erwartet hatten. Für uns ist God’s Window kein Highlight, aber dennoch ein netter Ausflug.