ABENTEUER SAFARI

WARUM JEDER EINMAL IM LEBEN EINE SAFARI MACHEN SOLLTE

2. Oktober 2019In SOUTH AFRICA STORIESBy Betti

Allgemeines zum Krüger Nationalpark

Der Krüger Nationalpark ist mit knapp 20000 km² der größte Park in Südafrika und erstreckt sich auf einer Länge von ca. 360 km und einer Breite von 65 km. Man braucht also etwas Zeit um den Park in voller Gänze zu erleben. Zudem ist für jeden, sei es Botaniker, Ornithologen oder einfach Naturliebhaber, etwas geboten: Es gibt 336 Baumarten, 1982 Pflanzenarten, 517 Vogelarten, 114 Reptilien, 54 Schlangenarten und 147 verschiedene Säugetiere – darunter auch die Big 5. Der Begriff der Big Five kommt eigentlich aus der Großwildjagd und bezeichnete, die Tiere, die zur damaligen Zeit am schwersten zu erlegen waren. Dazu gehören Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Übrigens gibt in Anlehnung an die  großen Fünf auch die Little Five, zu denen Elephant Shrew (Rüsselspringer Maus), Rhinoceros Beetle (Nashornkäfer), Buffalo weaver (Büffelweber Vogel), Antlion (Ameisenlöwe) und Leopard Tortoise (Pantherschildkröte) gehören.

Auf den Spuren der Big 5 – Self Drive Safari durch den Krüger Nationalpark

Ursprünglich haben wir gar nicht geplant auf dem Weg zum Marloth Park selbst durch den Krüger zu fahren. Haben wir uns und dem kleinen Mietwagen gar nicht zugetraut. Gott sei Dank hat uns aber Robin am ersten Morgen dazu ermuntert. Unser Plan ist es durch das Phabenie Gate über Skukuza und das Lower Sabie Restcamp in Richtung Crocodile Bridge und dann zu unserer Unterkunft im Marloth Park zu fahren. Ich freute mich wie ein kleines Kind, endlich wieder auf Safari zu gehen. Da ich in den letzten 4 Wochen einen Safari Guide Kurs mit Ecotraining gemacht hatte, übernahm ich das Steuer und freute mich das Gelernte anzuwenden und Connie alles zu erzählen was ich noch wusste. Erst einmal Radio aus und Fenster runter, damit wir die Tiere besser hören können. Auf den ersten Metern begegnen uns auch gleich Impalas und Kudus – für mich inzwischen weniger spannend, aber Connie war von den ersten wilden Tieren begeistert. Vor allem Impalas werden uns auf der Reise noch häufig begegnen und werden irgendwann genauso spannend wie Kühe. Wir taufen sie auf den Allerweltsnamen Manfred, so dass Sätze wie “oh schau, rechts kommt wieder ein Manfred” oder “eine Herde Manfreds auf 9 Uhr” für uns fast schon normal werden.

Am Anfang halten wir uns noch an die großen geteerten Straßen im Krüger Park und können dort (neben Manfreds) auch einiges entdecken. So kreuzen hier bereits Giraffen und Büffel unseren Weg. Wirklich spannend wird es allerdings erst, als wir uns mit dem kleinen Mietwagen auf die Schotterwege wagen. Hier fühlen wir uns auch nicht mehr wie in einem großen asphaltierten Zoo, sondern sind mitten in unserem eigenen kleinen Abenteuer. Hinter einer kleinen Anhöhe entdecken wir eine Herde Zebras die durch den Park ziehen. Etwas später können wir eine Elefanten Herde beobachten, die friedlich durch den Busch trottete. Auch Gnus, Nilpferde, Krokodile, Schakale, Affen und eine Unzahl an Vögeln dürfen wir bestaunen. Eigentlich will ich unbedingt Stachelschweine oder Wildhunde sehen, aber den Traum muss mir Mutter Natur wohl beim nächsten Besuch erfüllen.

Besonders beeindruckend sind für mich aber immer Begegnungen mit Elefanten. Nicht nur, weil es riesige Tiere sind, die bis zu 5 Tonnen schwer werden können, oder weil eine gewisse Gefahr von ihnen ausgeht, wenn wir ihnen oder besonders ihren Babys zu nahe kommen. Ich mag vor allem wie diese Tiere miteinander und ihrer Umwelt interagieren. Ich kann ihnen stundenlang zusehen, wie sie mit ihren Stoßzähnen die Rinde von Bäumen abziehen, wie die Leitkuh (jap, hier haben Frauen das Sagen) die Herde zu den besten Futter- und Wasserquellen bringt oder wie die kleinen Elefanten miteinander spielen. Kleiner Safari Tipp: Wie könnt ihr weibliche und männliche Elefanten unterscheiden? Männchen sind natürlich größer, aber meistens nicht in der Herde zu finden. Manchmal trottet allerdings ein Elefantenbulle eine Herde hinterher, um zu prüfen wie paarungswillig die Weibchen sind. Neben den offensichtlichen Geschlechtsmerkmalen wie zum Beispiel Zitzen zwischen den Vorderbeinen, könnt ihr auch die Kopfform zur Erkennung nutzen. Denn Weibchen haben im Profil betrachtet schon fast einen kantigen Übergang zur Stirn, während Männchen einen eher runden Kopf haben.

Wie erwähnt, der Weg durch den Krüger ist größtenteils asphaltiert und daher ohne Probleme auch mit einem normalen Mietwagen befahrbar. Es gibt aber auch unzählige Schotterpisten die durch den Park führen. An sich sind diese auch meistens in akzeptablem Zustand, aber ein paar Strecken waren mit unserem kleinen Auto schon sehr abenteuerlich. Sollte man hier mehr auf eigene Faust unterwegs sein wollen, sollte man das bei der Mietwagenbuchung brachten und einen entsprechenden Geländewagen, Allrad oder ähnliches reservieren. An einer Stelle begegnet uns sogar ein Auto mit plattem Reifen und die Touristen sitzen für mehrere Stunden im Auto fest. Denn im Krüger Nationalpark kann man wegen der Raubtiere nicht ohne weiteres zu Fuß umherlaufen oder aussteigen und das Rad selbst wechseln. Daher mussten sie warten, bis ein Ranger zu Hilfe kam und sie aus ihrer misslichen Lage befreite.