SILVESTER IN KAPSTADT - WELL, ALMOST…

1. Januar 2020In SOUTH AFRICA STORIESBy Connie

UNSER ABSURDER START INS NEUE JAHR

Nach unserer Zeit im  Oktober konnten wir es kaum erwarten, wieder nach Südafrika zu kommen. Relativ spontan buchen wir erneut einen Flug nach Kapstadt, um dort Silvester zu verbringen. Wir wollen in die besten Bars, die hottesten Clubs der Mother City! Da unser Flug (just-in-time) um 20:00 Uhr am Silvesterabend in Kapstadt landen soll, suchen wir uns bereits in Deutschland Locations, Bars und Clubs heraus bzw. planen danach auch unsere Silvester Outfits. Soweit so gut, zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass alles doch etwas anders kommen sollte…

Auf unserem Weg nach Kapstadt haben wir noch einen Zwischenstopp in Johannesburg. Gedanklich gehen wir schon mal unseren Plan für den Abend durch, ankommen, einchecken und dann ab in die City. Jedoch wird unsere Flugnummer nicht aufgerufen, wir sitzen am Gate und warten und warten.  Unser Anschlussflug verschiebt sich mehrfach nach hinten und wir starten am Ende mit guten 3 Stunden Verspätung. Kurz nach 23:00 Uhr ist es dann soweit, wir landen in Kapstadt – finally! Beide sind wir etwas genervt, aber vor allem enttäuscht, da wir schon ahnen, dass wir wohl nicht in einer der coole Bars der Stadt ins neue Jahr starten können. Aber nunja, ändern können wir es jetzt auch nicht mehr. Wir beschließen das Beste daraus zu machen und machen uns auf den Weg zur Mietwagenstation, um unseren gebuchten Wagen abzuholen. Als wir an der Autovermietung ankommen, ist es dann auch soweit. Es ist  00:00 Uhr und wir starten ins neue Jahr in der Warteschlange vor dem Schalter… yay!! Als wir dann endlich im richtigen Wagen saßen und auch endlich bereit waren loszufahren – mittlerweile war es mindestens 00:30 Uhr – dachten wir, jetzt kann aber echt nichts mehr schief gehen! By the way, man hat uns zuerst auch noch den falschen Wagen gegeben und wir mussten nochmal alles umpacken und in den richtigen Wagen laden. Wer uns kennt weiß, dass wir nie mit leichtem Gepäck reisen und sehr zum overpacking neigen… somit sind wir  zwar meistens für alle Situation (und wenn wir ehrlich sind, eigentlich auch für viele mehr) gewappnet. Aber wenn man mitten in der Nacht auf einem Flughafenparkplatz den Mietwagen neu beladen muss, ist das nicht wirklich hilfreich.

Schnell ab ins Hostel, umziehen und los in die Stadt und noch ein bisschen Silvester feiern, das ist jetzt unser einziges Ziel. Den Plan haben wir aber ohne den Mitarbeiter im Hostel gemacht. Als wir ankamen waren die Türen zu und wir standen vor einem verschlossenen Hostel. Mitten in der Nacht – mittlerweile nach 1:00 Uhr – mitten in Kapstadt  mit unserem wenigen Gepäck,, mitten auf dem Gehsteig. Die Situation ist mittlerweile echt sehr absurd und wir können un snur noch anschauen und lachen. Nach längerem klingeln und klopfen rufen wir die Nummer des Hostels an, welche wir beid er Buchungsbestätigung gesehen hatten. Wir können aber nur das Telefon durch die Tür klingeln hören aber keiner geht ran. Nach ein paar Minuten werden anderen Gäste auf uns aufmerksam, können aber nicht so wirklich viel mit uns anfangen. Immerhin ist Silvester, und alle haben schon ein paar Stunden gefeiert. Immerhin bekommen wir aber nun unsere ersten Silvesterdrink. Brandy Cola. Ein Klassiker in Südafrika, eigentlich nicht unter unseren Lieblingsdrinks zu finden, aber während der Zeit in Südafrika begleitet uns dieser immer wieder. Wir sitzen nun auf der Veranda vor dem Hostel, die anderen Gäste können uns nicht wirklich weiterhelfen und wissen auch nicht, wohin der Night Manager des Hostels verschwunden ist. Auf einer der Visitenkarten (welche wir vor der verschlossenen Rezeption finden) ist noch eine ‘emergency contact number’ vermerkt und irgendwie müssen wir ja in unser Zimmer kommen. Wir landen bei der verwunderten Leiterin des Hostels die (surprise!) natürlich selbst auch auf einer Silvesterparty ist. Wir erklären ihr erstmal die Situation und müssen ohr auch leider sagen, dass keiner Ihrer Mitarbeiter mehr im Hostel ist. Sie ist immernoch sehr verwundert, verspricht uns jedoch, so schnell wie möglich zu kommen und uns einzuchecken.  Zum Glück war ihre Party wohl ganz in der Nähe und sie ist nach ein paar Minuten da  und wir dürfen finally unser Zimmer beziehen – immerhin ist es mittlerweile fast 3:00 Uhr.

Uns ist mittlerweile auch die Lust auf eine große Party in der City vergangen, schließlich sind wir mit den ganzen Verspätungen schon mindestens 20 Stunden unterwegs. Wir wollen nur noch entspannt im Hostel bleiben, was trinken und uns eine Pizza bestellen. Suprise, an Silvester Pizza zu bestellen ist ungefähr so, wie an Silvester zu versuchen ein Taxi zu bekommen. Es ist sicher nicht die beste Idee und ein sehr schwieriges bis aussichtsloses Unterfangen. Besagte Pizza kommt nie bei uns an… Dafür kommt irgendwann der Night Manager zurück, der eigentlich an der Rezeption auf uns hätte warten sollen. Da unser Flug jedoch Verspätung hatte und wir nicht zur angegebenen Zeit am Hostel waren,  ging er davon aus, dass wir vor frühmorgens gar nicht erst kommen würden und entschied sich, mit Freunden in der City zu feiern. Ihm ist die Situation sichtlich unangenehm und er entschuldigt sich mehrfach und versorgt uns für den Rest der Nacht mit Drinks. Unser restlicher Urlaub verläuft dann auch ohne weitere Zwischenfälle oder absurde Vorkommnisse, aber wir hatten ja auch schon alles an einem Abend abgehakt.

Wenn ihr uns jetzt noch dazu erzählen hören wollt, dann schaut doch mal bei Deutschlandfunk Nova vorbei. Die liebe Shalin Rogall hat uns im Rahmen des Podcasts ‘Ab 21’ zum Thema ‘Unsere absurdesten Reiseerlebnisse’ interviewt, ab Minute 9 berichten wir euch über unseren vermeintlichen Silvesterabend in Kapstadt…